Presseartikel 2012
Sächsische Zeitung | 7. Dezember 2012
Werden die Feuerwehren missbraucht?
Etwa 4.100 Einwohner sind im Landkreis in freiwilligen Feuerwehren aktiv. Sie werden bei Bränden, aber auch bei verschmutzten Straßen gerufen. Das bringt Konflikte mit sich.
Die Feuerwehr in Liebstadt musste in den vergangenen Wochen mehrmals zum Bäumeschneiden ausrücken. Beim ersten Wintereinbruch im Oktober waren die Kameraden bis abends um 23 Uhr im Einsatz und zersägten umgestürzte Bäume auf der Talstraße. Etwa 80 Prozent aller Einsätze in letzter Zeit seien das Beseitigen von Wind- oder Schneebruch gewesen, sagt Liebstadts Gemeindewehrleiter Egbert Grahl. Er sieht das kritisch. „Eigentlich ist es Aufgabe der Waldbesitzer, für die Verkehrssicherung zu sorgen“, sagt er. Würden sie ihre Wege regelmäßig freischneiden, dann würden bei Wind und Schnee gar nicht erst so viele Bäume auf die Straße stürzen. Die Feuerwehr wäre entlastet.
In Rosenthal-Bielatal musste die Feuerwehr im Spätsommer ausrücken, als ein starker Regenguss Unmassen von Erdreich vom benachbarten Acker auf die Straße zwischen dem Gasthof Hermsdorf und dem Ortsteil Raum spülte. 400 Meter der Fahrbahn seien komplett von einer zehn Zentimeter dicken Schlammschicht bedeckt gewesen, erinnert sich Gemeindewehrleiter Jan Liebold. Die Kameraden hätten über zwei Stunden mit dem Freiräumen der Straße zu tun gehabt.
Dabei fällt auch dieser Job gar nicht in die Zuständigkeit der Feuerwehr, sondern ist Aufgabe der Straßenmeisterei. In Rosenthal-Bielatal finden es die Feuerwehrleute jedenfalls nicht in Ordnung, wenn sich der vermeintliche Rettungseinsatz als lupenreiner Putzjob herausstellt. „Das machen wir so schnell nicht wieder“, sagt Liebold.
„Es gibt in der Tat eine Grauzone“, sagt Kreisbrandmeister Karsten Neumann. Zwar regele das sächsische Katastrophenschutzgesetz, dass Feuerwehren neben Brandschutz und -bekämpfung auch technische Hilfe zu leisten haben, wenn Menschen, Tiere, Sachwerte oder die Umwelt in Gefahr sind. Auch, wenn ein öffentlicher Notstand durch Naturereignisse und Unglücksfälle droht, muss die Wehr ran.
Was genau ist ein Notfall?
Doch wo genau die Grenze gezogen wird, ist nicht genau geregelt. Ein Fall im Kirnitzschtal, als nach einem heftigen Unwetter im August die Straße wegen Schlammlawinen unpassierbar war, macht das deutlich. Als der Anruf beim Rettungsdienst einging, sagt Karsten Neumann, habe noch keine eindeutige Notfallsituation bestanden. Die Beräumung von Schlamm obliegt der Straßenmeisterei. Doch unmittelbar nach dem Anruf stürzte ein Baum um und begrub ein Auto unter sich. Damit war es dann ein Fall für die Feuerwehr.
Zu entscheiden, ob die Feuerwehr ausrückt, hat immer der Einsatzleiter der jeweiligen Wehr. Er muss sich vor Ort ein Bild machen und abwägen, was die Kameraden zu tun haben. Fällt der Einsatz in die Arbeitszeit der Feuerwehrleute, müssen sie vom Arbeitgeber freigestellt werden. Das macht die Diskussion um die Notwendigkeit eines Einsatzes zusätzlich brisant.
Andererseits sind es die Kommunen, die ihre Feuerwehren ausrüsten und finanzieren. Daher ist es richtig, wenn die eingesetzten Ressourcen sinnvoll genutzt werden. Wie beispielsweise im Sebnitzer Ortsteil Ottendorf. Die Erdrutsche im Sommer machten vor allem den Ottendorfer Feuerwehrleuten Arbeit. Gleich mehrmals hintereinander haben die Feuerwehrleute nicht nur die Bäume beseitigt, sondern auch die Straßen mit frei geschaufelt und gekehrt. Für die Kameraden war das in Ordnung. „Für uns läuft das unter technischer Hilfeleistung. Und es war ja auch durchaus notwendig, damit die Straße wieder schnell befahren werden kann“, sagt Gemeindewehrleiter Jens Willmuth. Dazu kommt, dass der Straßenbaulastträger, in diesem Fall das Landesamt für Verkehr, für die Kosten aufkommt. Das Geld wird an die jeweilige Kommune gezahlt.
Mädchen für alles
Auch in Pirna gibt es den Vorwurf, dass die Feuerwehr aktiv wurde, wo sie eigentlich nichts zu tun hat. Etwa beim Aufhängen von Kunstwerken in der Schmiedestraße oder dem Abbau des für illegal erklärten Festzeltes am Gasthof Obervogelgesang im Mai. Doch in Pirna liegen die Dinge ein wenig anders.
Pirna hat neben den ehrenamtlichen Kameraden auch hauptamtliche Kräfte – und die kann die Stadt zu Aufgaben heranziehen, die vordergründig erst einmal nichts mit Feuerwehr-Arbeit zu tun haben. Amtshilfe nennt sich das dann. „Die Kollegen werden in bestimmten Fällen außerhalb der normalen Arbeitszeit in Form der Amtshilfe für andere Bereiche der Stadtverwaltung tätig“, sagt Pirnas Pressesprecher Thomas Gockel.
Das sei auch völlig rechtens, bestätigt Kreisbrandmeister Karsten Neumann. Bei hauptamtlichen Feuerwehrkräften könne die Kommune bestimmen, wofür sie ihre Leute einsetzt. Das kann dann auch schon mal das Aufhängen von Bildern mit der Drehleiter sein – vorausgesetzt, die Kameraden sind im Notfall trotzdem sofort abrufbar. (SZ/hla/hw/aw/alm)
Sächsische Zeitung | 24. Oktober 2012
Nach dem Feuer kommt die Rechnung
Zum Großbrand in der Modellbaufirma Reinholz rückten zwei Drehleitern an. Den Fremdeinsatz muss Dürrröhrsdorf jetzt zahlen.
Der Großbrand in der Modellbaufirma von Daniel Reinholz hat für die Gemeinde Dürrröhrsdorf-Dittersbach einen bitteren Beigeschmack. Als der Firmensitz am Dürrröhrsdorfer Bahnhof Ende August in Flammen aufging, bekamen die örtlichen Feuerwehren Unterstützung, unter anderem von den Einsatzkräften aus Neustadt und Pirna. Die beiden Feuerwehren rückten mit je einer Drehleiter zum Unglücksort an. Dieser Einsatz kommt der Kommune nun teuer zu stehen.
5500 Euro werden gefordert
Die Pirnaer Feuerwehr hat der Kommune den Einsatz der Drehleiter inzwischen in Rechnung gestellt. Die Rettungskräfte fordern eine Entschädigung in Höhe von knapp 2200 Euro. Auch die Neustädter Feuerwehr will den Einsatz ihrer Drehleiter noch erstattet bekommen. Dürrröhrsdorf soll hier eine ähnlich hohe Summe aufbringen. Zusammen mit zwei anderen Einsätzen in Wilschdorf, bei denen die lokale Feuerwehr ebenfalls Hilfe von umliegenden Feuerwehren bekam, stehen damit zusätzliche 3300 Euro aus. Insgesamt wären das um die 5500 Euro, die die Kommune aus der eigenen Tasche finanzieren müsste.
Für die Haushaltskasse von Dürrröhrsdorf-Dittersbach ist das ein harter Brocken. Denn das Budget ist begrenzt. In der letzten Kalkulation ging Bürgermeister Jochen Frank (Unabhängige Bürger) von Kosten in Höhe von 500 Euro aus, die für Leistungen fremder Feuerwehren eingeplant sind. Die tatsächlichen Gebühren sind nun mehr als zehnmal so hoch. „Die Kommune muss daher etwa 5000Euro aus der Rücklage nachschießen“, erklärte der Ratschef in der letzten Gemeinderatssitzung.
Pauschale im Etat ändern
Eine Wahl hat Dürrröhrsdorf dabei nicht. Die Fremdleistung, sei es der Einsatz einer Drehleiter oder andere technische Hilfe, muss von der jeweiligen Kommune erstattet werden – es sei denn, der Verursacher kann für den Schaden verantwortlich gemacht werden. Auch, wenn die örtliche Feuerwehr nicht selbst Unterstützung aus anderen Städten angefordert hat. „Diese Entscheidung treffen die zuständigen Mitarbeiter in der Rettungsleitstelle“, schildert Frank. Im Falle des Firmenbrandes bei Modellbau Reinholz hätte die Leitstelle beide Drehleitern angefordert. „Bei Gebäudebränden kommen diese generell oft zum Einsatz“, erklärt der Bürgermeister.
Die Gemeinderäte überlegen nun, ob sie die Pauschale, die für Fremdleistungen anderer Feuerwehren im Haushalt eingeplant ist, anheben werden. Bisher hätte man auf Erfahrungswerte gesetzt. Die gesetzte Pauschale von 500 Euro sei meist ausreichend gewesen. „Bisher hatten wir glücklicherweise wenige Gebäudebrände. Die Feuerwehren mussten stattdessen eher technische Hilfe leisten, zum Beispiel bei Verkehrsunfällen“, sagt Frank. Eine Entscheidung steht noch aus. Die Haushaltsdiskussion läuft gerade.
Bei dem Großbrand wurde die Modellbaufirma von Daniel Reinholz zerstört. Stundenlang kämpften die Feuerwehren gegen das Feuer. Das Gebäude brannte dennoch bis auf die Grundmauern nieder. Die Kriminalpolizei hat den Brandherd ausmachen können. Die Ermittler haben eine etwa zwei Quadratmeter große Fläche als Ursprung festlegen können. Der Platz hätte sich in der Werkstatt befunden. Genau dort, wo insgesamt neun defekte Kundenmodelle abgestellt waren, die auf eine Reparatur warteten. Die Polizei geht deshalb weiter von einem technischen Defekt als Brandursache aus.
Sächsische Zeitung | 21. September 2012
Süßes für die Feuerwehr
Eine süße Frühstückspause erwartet die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr von Dürrröhrsdorf-Dittersbach am Sonnabend. Ab 6 Uhr wird Moderator Silvio Zschage bis gegen 9 Uhr mit ihnen frühstücken. Die außergewöhnliche Pause hatte sich die Löschgemeinschaft Wesenitztal beim MDR erspielt. Gemeinsam mit der Bäckerei Mehnert versüßt der Moderator den Feuerwehrleuten das Frühstück, indem er auch den Lieblingskuchen der Feuerwehrleute mitbringt.
Die Aktion selbst ist eine Gemeinschaftsinitiative mit den sächsischen Innungsbäckern, Firmen und Vereinen. (SZ/aw)
Sächsische Zeitung | 30. Mai 2012
Verkaufswagen verbrennen in einem Carport
Die Feuerwehr musste gestern ein Feuer in Wilschdorf löschen. Warum es ausbrach, ist noch unklar.
Großalarm in Wilschdorf: Ein Carport sowie die Garage einer ehemaligen Scheune sind gestern Morgen hinter einem Wohnhaus auf der Dresdner Straße in Wilschdorf in Flammen aufgegangen. Laut Polizei brach das Feuer gegen 6.45 Uhr aus. Die Feuerwehren aus Wilschdorf, Dobra, Neustadt, Dürrröhrsdorf-Dittersbach, Stolpen, Rennersdorf-Neudörfel, Helmsdorf, Wünschendorf und Pirna waren mit knapp 60 Kameraden im Einsatz, um das Feuer zu löschen. Eine 28-jährige Frau erlitt einen Schock und wurde vorsorglich in eine Klinik gebracht.
Während der Löscharbeiten musste die Dresdner Straße bis 10 Uhr für den Durchgangsvehrkehr gesperrt werden. Zwei Verkaufswagen, die unter dem Dach des Carports standen, verbrannten samt Inhalt. Nach Angaben der Polizei summiert sich der derzeit geschätzte Schaden auf rund 25000 Euro. Spezialisten der Kriminalpolizei forschen derzeit nach der Ursache des Brandes.
Sächsische Zeitung | 3. April 2012
Parkende Autos behindern die Feuerwehr
Die Stellflächen an den Gerätehäusern werden auch von Fremden genutzt. Das wird bei Einsätzen oft zum Problem.
Vor den Gerätehäusern der Freiwilligen Feuerwehren in Dürrröhrsdorf-Dittersbach und den Ortsteilen parken regelmäßig fremde Autos. Das ist ein Problem, das die Feuerwehren bei ihren Jahreshauptversammlungen angesprochen haben. „Da die Einrichtungen in Dürrröhrsdorf-Dittersbach, Wilschdorf und Porschendorf neben der regulären Feuerwehrarbeit auch für andere Zwecke genutzt werden, weisen wir aus gegebenem Anlass darauf hin, dass das Parken vor und neben den Geräthäusern untersagt ist“, sagt Bürgermeister Jochen Frank (Unabhängige Bürger) und appelliert an die Vernunft der Autofahrer. Die Zu- und Einfahrten an den Gerätehäusern müssten unbedingt freigehalten werden. Die zu den Gerätehäusern gehörenden Parkplätze seien für die Feuerwehrleute gedacht, die zu Einsätzen ausrücken müssen. Wenn sie ihre Wagen nicht direkt am Gerätehaus abstellen können, verzögere das womöglich den Einsatz.
Sächsische Zeitung | 8. Februar 2012
Feuerwehren tagen
Die Freiwilligen Feuerwehren von Dürrröhrsdorf-Dittersbach und den Ortsteilen halten in diesen Tagen wieder ihre Jahreshauptversammlungen ab. Nach den bereits stattgefundenen Versammlungen in Porschendorf und Elbersdorf folgt am 11.Februar die Wünschendorfer Feuerwehr. Am 24. Februar trifft sich die Wilschdorfer Wehr in Fischbach. Schlusslicht ist die Feuerwehr Dürrröhrsdorf-Dittersbach, die am 9. März tagt. (SZ/kal)
Sächsische Zeitung | 02. Februar 2012
Feuerwehr musste 20-mal ausrücken
Für die sieben Ortsfeuerwehren von Dürrröhrsdorf-Dittersbach war 2011 ein recht ruhiges Jahr, teilt Bürgermeister Jochen Frank (Unabhängige Bürger) mit. Zu insgesamt 20 Einsätzen mussten die Feuerwehren im vergangenen Jahr ausrücken. 2010 waren es aufgrund der extremen Wetter- und Hochwassersituation noch 50 Einsätze, zu denen die Ortswehren 70-mal alarmiert wurden. (SZ/kal)
Sächsische Zeitung | 12. Januar 2012
In Dittersbach lodern Christbäume
Die Freiwillige Feuerwehr von Dürrröhrsdorf-Dittersbach ist am 14. Januar wieder im Einsatz. Die Feuerwehrleute organisieren gemeinsam mit dem Jugendklub „Galaxy“ auf dem Dittersbacher Markt das traditionelle Weihnachtsbaumverbrennen, teilt Steve Gröber von der Feuerwehr mit. Hier können Einwohner ihren abgeschmückten Christbaum abfackeln. Los geht es um 16Uhr. Für das leibliche Wohl ist gesorgt. Pro Baum gibt es einen Glühwein gratis. (SZ/kal)